Das Phänomen der klassischen Mnemotechnik legt die These nahe, daß ihre Effizienz auf einem Mechanismus der Instrumentalisierung einer vorsprachlichen Fähigkeit zur Orientierung im Raum und zur Attribuierung von Raumpunkten beruht. 
Diese These soll auf Basis evolutionsbiologischer Theorien der Kognition sowie entwicklungspsychologischer Theorien ihrer Genese beim Individuum präzisiert werden, und es soll jenen Hinweisen nachgegangen werden, die sich daraus für Ansätze einer Theorie des funktionalen Schichtenbaus des Gedächtnisses ergeben. 
Indem Gedächtnisfunktionen als integraler Bestandteil des kognitiven Apparates auch in Hinblick auf den Gewinn an Kompetenz im Umgang mit und Information Ober eine Umwelt zu sehen sind, wird das Verhältnis von Gedächtnisleistunqen zu Eigenschaften der Umwelt auch innerhalb des philosophischen Diskurses über die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis diskutiert.